Journal
Das Journal bietet Kostproben aus Büchern, die in den Schreibrunden der Edition Unik entstanden sind. Erfahrungsberichte von Teilnehmenden bilden eine zweite Kategorie von Journalbeiträgen.
Lieblingsfarbe
Beim Nachdenken über eine Lieblingsfarbe wird sich so manch einer fragen: Habe ich überhaupt eine Lieblingsfarbe?
Zwischen zwei Welten [Ausschnitt]
Sprechen war für mich damals, die ich mit zwei verschiedenen Dialekten der alemannischen Mundart aufwuchs, eine Gratwanderung, ein Balancieren über hohe Zinnen, welche meine Eltern verkörperten.
Das bunte Schaf [Ausschnitt]
Mit sechzehn werde sie mit einem unehelichen Kind heimkommen. Das sagt ihre Mutter ihr zum ersten Mal, als sie dreizehn ist.
Start ins Leben [Ausschnitt]
Es war ein Kriegstag wie alle anderen seit fast fünf Jahren: Sirenen heulten, Menschen rannten in die Keller oder Schutzräume.
Entscheidung für die Liebe
«Schau mal, wie sich die Bergspitzen durch die Morgensonne orange verfärben», rufe ich begeistert und zeige mit meiner freien Hand in Richtung der Berge.
Weg zur Diagnose [Ausschnitt]
Mitte Februar 2020 hatte ich einen grippalen Infekt. So sagte es mir der Arzt damals.
Kapitel 1
Kürzlich im Einkaufszentrum in Lugano. Ernst Zweifel an der Kasse. Seine Einkäufe auf dem Fliessband.
VIII C [Ausschnitt]
Als am 28. Mai 1945 an unserem Gymnasium der Unterricht wieder begann, kam ich nach fast drei Jahren zurück in meine alte Klasse.
Isa
Annabella möchte wissen: Warum brauchtest du denn dringend Geld? Isa: Ich hatte keins, wollte aber unbedingt in die Ferien.
Das Schwierigste ist das Schreiben
Ich begann mein Buch bei Null, ohne Vorgedanken, ohne Notizen, ohne Vorüberlegungen und Austausch mit anderen – blank und ungefiltert wollte ich es schreiben.
Husum
Nora kommt endlich mal weg. Sie geniesst einige Tage mit ihrem Freund Peter. Weg vom Elternhaus, weg von den Ereignissen, weg von den anstehenden, amtlichen Notwendigkeiten.
Tod
Als mein Grossvater starb, blieb ich in einem Lift stecken. Ich absolvierte zu jenem Zeitpunkt ein juristisches Volontariat bei einem Rechtsdienst. Ich benutzte dort täglich den Lift, am Morgen bei Arbeitsbeginn und über Mittag. Das war nichts Bemerkenswertes.
Das Schreiben erfüllte und beseelte mich
Schon längere Zeit konnte ich zusehen, wie sich der Parkettboden vor dem Bad im Dachgeschoss verfärbte. Er wurde immer dunkler. Was ich befürchtete, trat ein.
Narrenschiff
Ich liebe die, die etwas anders ticken: Die schrägen Vögel, originell und unkonform.
Heimat und Jugendjahre
Ich, Theres, wurde am 8. Februar 1927 auf der «Hoflüe» als fünftes von neun Kindern geboren.
Hommage an Fred
Als schwarzes Schaf der Familie nahm sich niemand die Mühe, Fred zu verstehen. Vater warf ihm vor, mit Hammer und Säge ungeschickt zu sein und zwei linke Hände zu haben.
Katherine Susie Erickson
My mother’s mother, Grandma Erickson («Grammy»), was a quiet presence in my childhood.
Die Reise nach Tremona [Ausschnitt]
Aufgeregt war ich, wenn wir jeweils nach Tremona reisten. Ich konnte es kaum erwarten, bis wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten.
Ein Drama ist auch ein Raum
Brodelnd meldete sich der fertige Espresso aus der Maschine auf dem Herd. Mein Blick geht zu meinem Küchentisch, zum Brief mit der schwungvollen Handschrift von Ernst.