Journal
Das Journal bietet Kostproben aus Büchern, die in den Schreibrunden der Edition Unik entstanden sind. Erfahrungsberichte von Teilnehmenden bilden eine zweite Kategorie von Journalbeiträgen.
Asphalt
In den frühen 50er-Jahren veränderten sich der Verkehr und die Strasse vor unserem Haus innert kurzer Zeit.
Nachfühlen zum Buchprojekt
Als ich mich entschloss, bei der Edition Unik ein Buch zu schreiben, war mir klar, das ist Zeit die nur mir gehört, eine Zeit dich ich mir schenke, eine finanzielle Ausgabe, einfach nur für mich!
Dunkelheit
Es folgten in meinem Leben nach leuchtenden Tagen die dunklen. Und wie so oft geschah alles zusammen.
Meine Kindheit und die Suche [Ausschnitt]
«Suuusaaanne Negerli wieso bist du so braun?», schreien die Kinder hinter mir her und rennen mir nach.
Oja, was hast du bei den Nonnen erlebt?
Die Nonnen stehen zur Begrüssung bereit. Zwanzig Mädchen, wir sind alle fünfzehn Jahre alt, müssen hier ein Jahr lang Französisch lernen.
Ein Traum zeigt die Lösung
An zwei Schulen zu arbeiten, an Wochenenden und in den Ferien mit den Kindern immer ein auf sie zugeschnittenes Programm zu bewältigen mit meinem Liebsten, daneben die Korrekturen planmässig abzugeben und die grösser werdenden administrativen Arbeiten für meinen Job in der Nacht oder in der Frühe zu erledigen…
Prolog & Die Wohnung
Bis Ende Monat muss die Wohnung geräumt sein. Während 43 Jahren hat deine Mutter in dieser Wohnung gelebt. Den grössten Teil davon zusammen mit deinem Vater, ehe er vor ein paar Jahren starb. Plötzlich. Ohne Ankündigung.
Das Kartonschachtel-Paradies
Im lokalen Volg-Laden gab es einen Raum, in welchem Kartonschachteln aufbewahrt wurden. Früher wurden dort die Schachteln noch nicht wie heute platzsparend zusammengefaltet, sondern in ihrer ganzen Grösse aufbewahrt.
Das Verlobungsgeschenk
Die alte Nähmaschine steht im Keller, mitsamt der Bedienungsanleitung. Sie kam mit durch alle Zügeleien und steht nun wieder im Keller.
Mädchenkleider
Lottis Mutter legt Wert auf schöne, gute Kleider. Die beiden älteren Mädchen sind in dieser Hinsicht nicht verwöhnt worden.
Der schlimmste Tag meiner Kindheit
1961 benötigte ich für den bevorstehenden Konfirmandenunterricht meine Geburtsurkunde. Ich legte die Info dazu auf den Küchentisch. Kurz darauf baten mich meine Eltern zu einem Gespräch ins Wohnzimmer.
Ökonom
Der Lebensmittelpunkt eines Menschen ist zumeist seine Familie, also die Haus- und Wirtschaftsgemeinschaft, in der er lebt. Im antiken Griechenland sprach man von Oikos, wovon sich der Begriff der Ökonomie, aber auch derjenige der Ökologie ableitet. Dies mag sonderbar anmuten, scheinen doch Wirtschaft und Umwelt in den letzten Jahrzehnten nicht auf demselben Nährboden zu gedeihen.
Emojidemie
Seuchenartig sind die sogenannten Emoticons heute verbreitet, und niemand spricht von der krankhaften Entartung, die damit unseren Sprachfertigkeiten zugemutet werden. Und in keiner Arztpraxis dieser Welt ist man willens oder in der Lage, sich derartiger degenerativer Leiden anzunehmen.
Die Mutter
Ich heiße Sylvia und wurde am 15. April 1936 in Zürich geboren. Meine Geschichte ist schnell erzählt. Einzelkind, vom Vater mit 13 Jahren bei der Mutter sitzengelassen, Scheidungskind.
Vorwort und die Jahre im fremden Land [Ausschnitt]
Grossvater sagte einmal: «Wenn sich niemand mehr an uns erinnert, dann sind wir wirklich tot.» Erinnerungen aufzuschreiben hilft flüchtige Augenblicke festzuhalten, die uns geprägt haben, Erfahrungen zu reflektieren und auch zu entdecken, dass die kleinen Geschichten über das Schicksal jedes Einzelnen auch verbunden sind mit den grossen Geschehnissen in der Welt.
Im Schreibzauber
Endlich ist es so weit – der Auftakt zu meinem Buch. Seit der Anmeldung vor einigen Wochen verging kaum ein Tag, an dem ich nicht daran dachte. Ich mache mir über so vieles Gedanken. Will ich das wirklich?
Bücherwelt [Ausschnitt]
Zu Hause war es anders. Meine Hoffnung auf eine Besserung in der Beziehung zu Lizzy war vergeben gewesen. Die Stimmung war immer noch frostig. Lizzy konnte sich nicht mit mir freuen an der guten Lehrstelle. Sie vertraute mir nicht mehr. Sie versuchte, mich streng zu konrollieren, stellte rigide Regeln auf betreffend Heimkehrzeiten.
Höhenflug
Eines Tages kam meine Schwester Emma mit der «Annabelle» auf mich zu und meinte: «Schau da ist was für dich». Ich dachte an Mode oder ähnliches. Da stand in Fettdruck, Gesucht: die ideale junge Schweizerfrau.
Eine graue Maus beschliesst, Bombshell zu werden
Im Ballettröckchen und mit dem Hund an meiner zog ich als Kind durch den Wald neben unserem kleinen Bauernhaus. In dieser Aufmachung kletterte ich auf Baumstrünke, überquerte Bäche und lag in Blumenwiesen.
Prolog
Es begann alles im Nachtzug nach Budapest. Mein Bruder, der gleich neben dem Hauptbahnhof Zürich wohnt, drückt mir noch ein Bier in die Hand: «So schläft es sich besser», meint er schmunzelnd.